Unterwegs in virtuellen Welten

Die Zukunft gehört der virtuellen Realität. Wie diese entsteht und was Forscher schon heute mit ihrer Hilfe erreichen, erfuhren 450 Kinderstudierende von Professorin Jivka Ovtcharova bei der Kinderuni.
Kinder Uni mit Prof. Ovtcharova

Computer „natürlich!“, Laptops „na klar!“ auch mit Spielkonsolen und Computerspielen kennen sich die allermeisten Kinderuni-Studierenden bestens aus. Doch die können ziemlich ungesund sein, besonders, wenn man zu lange spielt, erklärte Professorin Ovtcharova, und begeisterte die kleinen Forscherinnen und Forscher stattdessen für virtuelle Welten.

Das sind dreidimensionale Kopien der Wirklichkeit, die alle menschlichen Sinne täuschen und in denen man sich noch dazu frei bewegen kann. Das macht nicht nur Spaß, sondern hat viele Vorteile - auch in der Wirklichkeit: Forscherinnen und Forscher können fremde Städte besuchen ohne dort zu sein, Ingenieure Rennwagen in Einzelteile zerlegen, ohne sich die Finger schmutzig zu machen oder Mediziner schwierige Operationen in der zweiten Realität proben.

Der Schlüssel zur Virtualität liegt in der menschlichen Fähigkeit, räumlich zu sehen, erklärte die Professorin. Die kleinen Studierenden lernten, dass unsere Augen Objekte immer aus zwei leicht unterschiedlichen Perspektiven sehen. Aus diesen zwei Bildern konstruiert das Gehirn dann ein räumliches Bild unserer Umgebung. In der virtuellen Realität übernimmt diese Arbeit eine Stereobrille, die ähnlich funktioniert wie im 3D-Kino. Bewaffnet mit Brille und einem Joystick zur Navigation begibt man sich dann in eine so genannte Projektionshöhle, in die der Computer virtuelle Welten projiziert.

Die Kinderuni-Forscher erfuhren aber nicht nur, wie virtuelle Realität am Computer entsteht und mit welchen Hilfsmitteln man in sie eintauchen kann. Frau Ovtcharovas Kollege Andreas Wierse, entführte die kleinen Forscher auch ins Klassenzimmer der Zukunft. Dort stand eine Expedition ins menschliche Ohr auf dem Lehrplan.

Mit Hilfe eines Konsolen-Joysticks navigierte der Virtual-Reality-Experte vor den Augen der staunenden Kinder-Studierenden auf einer großen Leinwand ins Innere des menschlichen Ohrs. Dort trafen die Studierenden nicht nur hautnah auf Trommelfell, Gehörgang, Hammer, Ambos und Steigbügel, sondern konnten auch miterleben, wie Schallwellen das komplizierte Organ in Bewegung versetzen. Zum Abschluss lauschten die Kinder-Studierenden den Klängen eines – natürlich virtuellen - Orchesters.

jm/PKM/KIT

 

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